Malmkalke

Verbreitung:

Am Donaurandbruch bei Flintsbach (Ldkr. Deggendorf) liegt dem Grundgebirge eine Jurascholle auf. Im Oberen Jura wurde das Gebiet von einem tropischen Meer überflutet, das bis an die Böhmische Insel heranreichte und in dem die Flachwassersedimente abgelagert wurden. Die Sedimente wurden durch die tektonischen Bewegungen am Donaurandbruch gehoben. Schon FLURL deutet diese Kalkvorkommen als Reste des süddeutschen Deckgebirges: "Sie kommen mit jenen bei Regensburg und Kellheim [...] vollkommen überein, und sind von den oberländischen Kalkgebirgen sehr unterschieden; denn die Lagen dieses unterländischen Kalksteines sind immer mehr horizontal, fast in allen Gegenden mit Abdrücken und Versteinerungen von Seegethiergehäusen angefüllet, höchst selten mit Kalkspatadern durchflossen, und von keiner andern als einer grauen Farbe." (FLURL (41), S. 226) 

 

Eigenschaften:

"Im Steinbruch nördlich von Flintsbach sind v.a. Malm-Kalke anzutreffen. Diese sind besonders in ihren hangenden Bereichen feuersteinführend. Es handelt sich [...] um Kalke der Ortenburg-Formation bzw. der Voglarn-Formation des Mittel- bis Oberoxfordiums (basaler Jura)."(42) Die Kalke sind gebankt, dicht und feinkörnig, von hellgrauer Farbe, fossilführend und zeigen Verkarstungerscheinungen. Besonders auffällig sind die vielen eingebetteten Feuersteinknollen, die bereits in der Altsteinzeit zu Werkzeugen wie Klingen, Schabern oder Pfeilspitzen verarbeitet wurden. Der gebrochene Kalk wurde in dem 1883 errichteten gewaltigen Ringofen gebrannt.

Über Geschichte und Technik der Ziegel- und Kalkproduktion informiert das Ziegel- und Kalkmuseum Flintsbach

Zurück zu Sedimentgesteine