Die Tabellen listen die am weitesten verbreiteten Gesteine des Unteren Bayerischen Waldes auf. Noch liegen nicht zu allen Gesteinen Fotos vor.
Tipp! Zur Gesteinsbestimmung ziehen Interessierte gerne den VINX (29) oder den SCHUMANN (36) zu Rate.
Intrusivgesteine |
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Gestein | Vorkommen | Eigenschaften | Anmerkungen |
Hauzenberger Granodiorit, Tittlinger Granodiorit, Eberhardsreuter Grano-diorit; bei Thalberg, Kaltwasser, Wollaberg und von Waldkirchen bis Röhrnbach, Kollberger Klippen im Osterbachtal | Dunkles, massiges Intrusivgestein, fein- bis grobkörnig, Biotit und auch Hornblende führend, von weißgrauer, graurünlicher bis grauer Farbe | Kollberger Klippen 1923 von Hans Closs beschrieben | |
Dreisessel-granit | Gipfelregion des Dreisessel-Plöckensteinmassivs; Riedelsbach; | grobkörniger Zwei-glimmergranit mit großen leistenförmigen Feldspäten, oft in porphyrischer Textur | Typ "Eisgarner Granit" |
Vorderfirmiansreut über Finsterau bis zum Mauther Forst; nördlich Waldhäuser entlang der Grenze zu Tschechien bis zum Steinkopf unterhalb des Rachelsees | grobkörniger porphyrischer Granit mit großen Feldspat-kristallen | ||
Haidel über Herzogsreut und Hohenau bis Grafenau | mittelkörniger Granit mit vereinzelten Kalifeld-spateinsprenglingen | ||
nördlich der Pfahlzone von Jandelsbrunn und Neureichenau bis Haidmühle; westlich bis nördlich des Haidel und westlich des Sulzbergs | heller, mittel - bis grobkörniger Granit mit loser Kornbindung, leicht verwitternd | wegen der leichten Verwitterung wird dieser Granit auch als "Sandstein" angesprochen | |
Hauzenberger Granit I; Vorkommen um Büchlberg und Hutthurm; zwischen Neukirchen vorm Wald und Namering | fein- bis mittelkörniger Biotit-Muscovit-Granit (Zweiglimmergranit) | ||
Lusengipfel | fein- bis mittelkörniger, heller Granit | Gipfel war in der letzten Eiszeit ein Nunatak | |
Salden-burger Granit |
Fürstensteiner Pluton um Fürstenstein, Saldenburg, Thurmannsbang | grobkörniger Biotitgranit mit großen, oft rosafarbenen Kalifeldspäten | |
Schlieren-granit |
Streifen entlang der österreichischen Grenze südlich des Pfahls bis zur Donau | grobkörniger Granit mit rötlichen Großkalifeld-späten | in Österreich auch als Grobkorngneis bezeichnet |
südliche und westliche Umrahmung des Dreisesselgranits | grauer, mittel- bis grobkörniger Granit mit zahlreichen leisten-förmigen Kalifeldspat-einsprenglingen | ||
Metamorphe Gesteine | |||
Gestein | Vorkommen | Eigenschaften | Anmerkungen |
Amphibolit | am Spitzenberg bei Neureichenau; verstreutes Auftreten innerhalb der "bunten Serie" zwischen Hauzenberg, Wegscheid und Untergriesbach | dunkelgrünes bis schwarzes, oft auch weiß gesprenkeltes Gestein aus Hornblende und Plagioklas | Entstehung durch Metamor-phose aus Basalt |
Andalusit-gneis | um das Steinköpfl bei Bischofsreut | dünnlagiger Gneis mit "Augen" aus Andalusit | Ähnlichkeit mit Augengneis |
Biotit-Plagioklas-gneis |
südöstlich von Innernzell, westlich von Zenting und zwischen den beiden Pfahlzügen von Tiefenbach bis Aicha |
fein- bis mittelkörniger "Lagengneis" |
Varietäten, z.B. Amphibol-Pyroxen-Plagioklas-Biotit-Gneis |
Cordierit-gneis |
flächenhaft verbreitet nördlich der Pfahlsstörung westlich des Haidels bis zum Rachel |
metatektischer Cordierit-Sillimanit-Feldspat-Gneis; dunkelgrau mit hellen Schlieren |
Ausgangsgestein für Seifengold |
Diatexit |
flächenhaft größtes Vorkommen in der Ilztalsenke zwischen dem Hauzenberger und dem Fürstensteiner Pluton |
helle Diatexite ; Entstehung durch weitgehende Aufschmelzung (Anatexis) migmatischer Gesteine |
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Flasergneis |
Bahnlinie beim ehemaligen Bahnhof Neureichenau |
mittel- bis grobkörniger Gneis mit Amphiboliteinschlüssen | |
Glimmer-gneis |
von Auersbergsreut über Bischofsreut bis zu den Marchhäusern, Mauther Forst |
flaserig bis feinlagiger Muscovit-Biotit-Gneis | |
Graphit |
Kropfmühl und weitere Vorkommen innerhalb der "bunten Serie" |
durch Metamorphose aus kohligen Substanzen hervorgegangen; weiches, glänzendes, dunkelgraues bis schwarzes Gestein |
von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung: Bleistifte, Schmierstoffe, Halbleiter;
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Palit |
unmittelbar südlich an die Pfahlstörung anschließender Streifen von Vorderfreundorf bis nordwestlich von Kirchberg im Wald; Bärnsteinleite bei
Grafenau |
dunkle Diatexite, granitische bis dioritische Magmatite und Migmatite; in der Bärnsteinleite Metabasite, dunkle Diatexite und Hornblende-Diatexite |
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Paragneis |
Kropfmühl-Donauleiten-Komplex: Breitenberg und Gegenbach; Thalberg bis zur Donau; Hauptgestein der "bunten Serie" |
feinkörniger grauer Paragneis, teils gebändert |
auch als Biotit-Plagioklas-Gneis angesprochen |
Perlgneis |
südlich des Aicha-Halser-Nebenpfahls von Passau bis Winzer |
helle Diatexite, metablastischer bis metatektischer Paragneis, "schiefriger Perlgneis" |
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Pfahlschiefer | |||
Gestein | Vorkommen | Eigenschaften | Anmerkungen |
Mylonit, Kataklasit | Pfahlstörung; Buchberger Leite, Aicha-Halser-Nebenpfahl, Donau-Störung | fein- bis feinst-körnige,grünlich-graue, stark geschieferte Gesteine | Tunnel durch den Pfahl-schiefer bei der Triftsperre |
Ultra-mylonit |
Pfahlstörung; Buchberger Leite; Aufschluss beim ehem. Bahnhof Neureichenau |
harter, dichter, feinstkörniger und verquarzter Mylonit |
geflutete "Sandgrube" beim ehem. Bahnhof |
Winzer-gesteine |
Gesteine des Donaurandbruchs: Bogenberg, Natternberg, Burgberg in Winzer |
tektonisch stark beanspruchtes kristallines Gestein; Mylonit/Ultramylonit |
von GÜMBEL als "Winzer-gneis" oder "Winzergranit" bezeichnet |
Sedimente und Sedimentgesteine |
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Gestein | Vorkommen | Eigenschaften | Anmerkungen |
Malmkalke | Jurascholle am Donaurandbruch bei Flintsbach (Oxfordium) | hellgrau und graugelb gefärbte Kalke mit Feuersteinknollen | Kalkofen (Ringofen) Flintsbach |
Sande der Oberkreide |
kleines Restvorkommen mariner Oberkreide bei Flintsbach |
rötlicher bis rost-brauner Sandstein |
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Tertiäre Sedimente |
Hengersberger Tertiärbucht; Patriching, Salzweg, Grubweg; Rappenhof (bei Tittling); Prag; Niederpretz bis Ernsting |
tertiäre Kiese, Sande und Tone aus dem Miozän |
Reste der neogenen Aufschüt-tungsfläche |
Fließerde |
Höhenlagen des Hinteren Bayerischen Waldes über 900 m |
verfestigte Fließerde (Firneisgrundschutt) |
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Flussab-lagerungen |
entlang der Flussläufe |
pleistozäne und holozäne Ablagerungen |
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GeoHombre |