Der Untere Bayerische Wald liegt im Übergangsbereich vom atlantischen zum kontinentalen Klima. Atlantische Westwinde führen zu hohen Niederschlagen, im Winter bringen kontinentale Hochdruckgebiete häufig den legendären "Böhmwind" und eisige Temperaturen bis unter minus 30 Grad. Der Hintere Bayerische Wald (Böhmerwald) ist wegen der höheren Kontinentalität trockener und auch kälter als der Vordere Bayerische Wald.
Die Niederschlagsmengen erreichen in den Hochlagen des Böhmerwaldes Werte zwischen 1200 und 1400 mm. Ähnlich hohe Niederschläge fallen auch im Bereich des Vorderen Bayerischen Waldes (Brotjackelriegel). Pfahlsenke, Ilztalsenke und Wegscheider Hochfläche erhalten im langjährigen Mittel 900 bis 1200 mm.
Die reichlichen Niederschläge führen im Winter in den Hochlagen zu beachtlichen Schneehöhen von 2,50 m und darüber, wobei sich die Schneedecke bis zu einem halben Jahr halten kann.
Die Jahresdurchschnittstemperaturen bewegen sich in einem Streifen entlang der Donau von 8 - 9°C und nehmen mit zunehmender Höhenlage ab: Passau-Oberhaus 8°C, Ilztalsenke 7- 8 °C, Vorderer Bayerischer Wald und Wegscheider Hochfläche 6 - 7°C, Gebiete um den Vorderen und Hinteren Bayerischen Wald 5 - 6°C. Auf den Kammlagen des Böhmerwaldes liegen die Jahresdurchschnittstemperaturen bei 5°C und weniger.
Kalte, schneereiche Winter und kurze, relativ warme Sommer prägen das Klima des Bayerischen Waldes.
An klaren Herbst- und Wintertagen reicht der Blick von den höchsten Gipfeln des Böhmerwaldes über das vom Nebel zugedeckte Alpenvorland bis zum Panorama der Alpen.
Die Klimastation Oberhaus liegt ca. 100 m höher als die Stadt Passau. Die Jahresniederschläge liegen mit 938 mm ähnlich hoch wie in Neureichenau im Hinteren Bayerischen Wald. Mit 8° C Jahresdurchschnittstemperatur ist das Klima allerdings deutlich milder als im Bayerischen Wald.
Der staatlich anerkannte Erholungsort Neureichenau liegt am Fuße des Dreisesselberges. Die moderaten Niederschläge von 929 mm spiegeln die Lage in der Michelsenke zwischen dem Passauer Wald und dem Dreisessel-Plöckenstein-Massiv wider.
Der mehr als 300 m höher gelegene Fremdenverkehrsort Finsterau weist ein deutlich raueres Klima auf. Dies zeigt sich nicht nur an den tieferen Temperaturen und den höheren Niederschlägen, sondern auch an der Dauer der Schneebedeckung von durchschnittlich 184 Tagen im Jahr. (35)
Das Diagramm macht noch einmal den Zusammenhang von Klima und Relief deutlich:
Unter Verwendung einer gebräuchlichen Klimaeinteilung (37) gehören die Stationen Oberhaus und Neureichenau zum Klimatyp D5, Finsterau zum Typ E4, wobei die Ziffer die Zahl der Monate mit dem vegetationsgeographisch wichtigen Durchschnittswert von ≥ 10°C angibt.
Hier finden Sie Diagramme zu den Schneeverhältnissen.