Rachelsee und Felsenkanzel

Diese Wanderung - Gesamtstrecke 7,2 km - beginnt an der Rachel-Diensthütte (876 m) und widmet sich dem Themenkreis eiszeitliche Formen (Glazialmorphologie).

Erstes Ziel ist der Rachelsee (1070 m) in ca. 3,2 km Entfernung. Der Untergrund besteht zunächst aus verfestigter Fließerde (eiszeitlicher Firneisgrundschutt), unterhalb des Rachelsees erreicht man dann die Moränenwälle des ehemaligen Rachelgletschers.

Der Rachelsee ist einer der eiszeitlichen Karseen des Bayerischen Waldes. Die informativen Schautafeln entlang des Weges und am See erklären die Entstehung des Sees und der Kare.

Der weitere Weg führt durch Gneisgebiet (Cordieritgneis). Unmittelbar an der Schutzhütte Felsenkanzel verläuft die Grenze zu einem Vorkommen von Älterem Finsterauer Kristallgranit, der die Wollsäcke der Felsenkanzel aufbaut. Die Felsenkanzel (1148 m) erreicht man vom Rachelsee aus nach knapp 1,8 km.

Von der Felsenkanzel zurück zur Rachel-Diensthütte sind es noch 2,2 km.

Bildquelle: Infotafel der Nationalparkverwaltung
Bildquelle: Infotafel der Nationalparkverwaltung

Auf einer Schautafel wird die Situation am Rachel während der letzten Kaltzeit (Würmeiszeit) dargestellt.

Die höheren Lagen des Bayerischen Waldes waren ganzjährig von Eis und Schnee bedeckt und bildeten kleine Gletscher, von denen der am Rachel einer der größten war.

 

Bildquelle: Infotafel der Nationalparkverwaltung
Bildquelle: Infotafel der Nationalparkverwaltung

Nach dem Abschmelzen des Eises blieben die Kare der drei Eisströme zurück und bilden die steile Umrahmung des Rachelsees. Der See ist 5,7 ha groß und 13,5 m tief. Wie dem bereits verlandeten Alten See droht auch dem Rachelsee die Verlandung. Ein ausgedehntes Moränenfeld erstreckt sich vom See fast 2 km hangabwärts.